Mittwoch, 11. Mai 2016

Leser fragen - Ich antworte / Reader´s questions - I response

Ihr wisst ja sicher, daß ich meinen Interview-Partnern in der Interview-Rubrik die Möglichkeit biete, Ihre (möglichen) Fragen an mich zu richten. Dies wurde in der letzten Zeit auch häufig getan, allerdings bin ich so manchem Mädels bisher die ein oder andere Antwort schuldig geblieben - dies möchte ich nun mit diesem Beitrag ändern.




Dazu habe ich die offenen Fragen hier zusammengetragen und möchte auf diese auch im Folgenden eingehen. Zudem habe ich mir "Verstärkung" an meine Seite geholt und Nadine Fei eingeladen auch auf die Fragen einzugehen. So bekommt Ihr einen Einblick, wie zwei Crossdresser über bestimmte Dinge denken - los geht´s:


Nina und Kerstin:
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Wie empfindest du das Wohlgefühl in Frauenkleidung? Z.B. in Pumps, High Heels und Strumpfhosen?
Jennifer: Normalität - schlicht und einfach. Gerade wenn man für sich etwas Neues entdeckt und sich an bestimmte Sachen erst gewöhnen muß, kommt einen dies als etwas Besonderes vor. Jedenfalls geht es mir immer so. Inzwischen trage ich ja schon jahrelang Frauenkleidung, worunter auch die von euch genannten Absatzschuhe und Strumpfhosen fallen, und sehe dies als völlig "alltäglich" an. Ich glaube, daß ich mal wieder längere Zeit im "Männermodus" verbringen muss, um daran wieder etwas "außergewöhnliches" zu finden.
Wenn ich jetzt das von euch angesprochene "Wohlgefühl" beschreiben soll, dann würde ich das am ehesten mit Begeisterung gleichsetzen. Wenn man, so wie ich, ein Faible für Damenmode hat, dann gibt es doch nichts schöneres, als diese in all ihren Facetten tragen zu können.

Nadine: Für mich ist es einfach ein wunderbares Wohlgefühl, Pumps, High Heels, Strumpfhosen, Kleider und Röcke zu tragen. Ich fühle mich feminin, fast ein wenig zerbrechlich und zart und liebe es, eine Kleidung zu tragen, die mehr der Schönheit und vielleicht auch zum Zweck des Begehrtwerdens als zur reinen Funktion dient. Ich liebe es, das sanfte Nylon einer hochwertigen Strumpfhose auf der Haut zu spüren, den Rock beim Hinsetzen glatt zu streifen und überhaupt beim Gehen das wippende Kleid zu betrachten … ggg …


Wie ist es, sich zu outen oder wenn man das erste Mal vor Familie und Bekannten in Frauenkleidung auftritt?
Jennifer: Ihr dürft euch das nicht so vorstellen, daß ich die Familie und alle Freunde an einen Abend eingeladen habe, als Frau gestylt das Zimmer betrete und alle vor Verwunderung erstarrt sind. Die meisten wußten ja schon lange, daß ich eine "feminine Ader" in mir trage und mich dabei für viele weibl. Dinge (wie bsw. Make Up, Handtaschen,...) interessierte. Schon da kamen Fragen auf, wie "...warum interessiert dich das als Mann..." und schon da habe ich die "Richtung" Crossdresser verlauten lassen. Trotzdem gebe ich zu, daß ich immer ein bißchen schüchtern war, als ich als Frau gekleidet zum ersten Mal auf Freunde und Verwandten getroffen bin. Und mein Vater ist wirklich sehr, sehr konservativ und kann sich auch heute damit noch nicht anfreunden. Ich kann ihn da nicht böse sein, denn ich kann ich durchaus verstehen, daß er seinen Sohn nicht unbedingt in Frauensachen sehen möchte...

Nadine: Da ich mich noch immer nicht vor Familie und Bekannten geoutet habe, kann ich das leider nicht beantworten. Natürlich fürchte ich mich davor, vor allem, dass ich deren Respekt verliere.


Wann wusstest du, dass du dich in Frauenkleidung wohl fühlst oder dich präsentieren willst?
Jennifer: Also, das mit dem "wohlfühlen" begann eigentlich schon damit, als ich das erste Mal Damenmode trug. Wenn man sich hierbei schon nicht wohlfühlt und denkt "...Moment, das ist falsch...", dann lässt man auch sofort die Finger davon und geht keinen Schritt weiter. Sich "präsentieren" kam natürlich erst Jahre später. Bei mir kam erst ein langer Weg der Selbsfindung und Selbstverwirklichung. Mit jedem Schritt wurde ich selbstbewußter und irgendwann fand ich, daß es Zeit wird, auch als Frau gestylt in die Öffentlichkeit zu gehen. Ich würde das aber nicht "präsentieren" nennen, sondern vielmehr, als die Konsequenz einer neuen Lebenseinstellung.

Nadine: Ich habe das schon mit 7 oder 8 Jahren gemerkt und die Röcke und Kleider meiner Schwestern probiert. Dieses Gefühl ist mir bis heute geblieben und der Wunsch, mich in Frauenkleidung bzw. als Frau auch in der Öffentlichkeit zu präsentieren, ist immer größer geworden.


Wie wirst du in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Wie reagieren Menschen auf dich - ändert sich die Reaktion, wenn sie dich näher kennen?
Jennifer: Meist ist es so, daß, wenn ich mit Verkäuferinnen in ein Gespräch komme sie etwas verwundert schauen, der männlichen Stimme wegen - aber nicht jede! Ich empfinde es eher so, als wenn die meisten es als normal ansehen, zumindest lassen sie sich nichts anmerken. Allerdings habe ich auch schon die Erfahrung gemacht, daß gerne getuschelt wird: dabei war ich im Takko (Modegeschäft) und habe mich dort ein wenig umgesehen. In meinem Rücken habe ich dann gehört, wie sich zwei Verkäuferinnen verwundert unterhalten und gesagt haben "...das ist doch eine Transe, oder?..." Auch wenn ich so etwas höre gehe ich gar nicht darauf ein, warum auch? Aber sonst nimmt eigentlich niemand Notiz von mir. Ich finde das gut - besser als wenn sich die Leute immer umdrehen und einen nachschauen, das verunsichert einen ungemein.

Nadine: Ich bin jetzt seit rund 7 Jahren - zwar nicht oft, aber doch immer wieder einmal - in der Öffentlichkeit als Frau unterwegs. Meistens gibt es gar keine Reaktionen. Entweder werde ich als Frau wahrgenommen oder die Menschen sind mittlerweile so vieles gewohnt, dass sie sich nichts anmerken lassen. Ab und zu gibt es ein - bislang immer freundliches - Lächeln. Die Reaktion ändert sich auch nicht besonders, wenn sie mich näher kennenlernen. Ich habe da bisher ausschließlich nette, interessierte und unterstützende Gespräche geführt und einige liebe Freundinnen und Freunde gewonnen.


Gunda:
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Ich habe den Eindruck, dass die meisten Crossdresser sich deutlich mehr zum extrem femininen, "eleganten" weiblichen Typ hingezogen fühlen, sich also lieber als "Lady" kleiden und eher selten "sportlich", "lässig", "casual". Warum? Ist das schon zu "unweiblich"?
Jennifer: Liebe Gunda, ich würde dies, als langjähriger CD, nicht als "unweiblich" bezeichnen. Jede Art von Mode passt zu einer Frau. Viele Frauen tragen verschiedene Styles und sind nicht auf einen bestimmten fixiert. Das ist für mich ja das faszinierende an femininer Kleidung: als Mann (im Bezug auf Männerbekleidung) kennt man die Möglichkeit dieser Vielfalt gar nicht und, wenn ich dies auf mich beziehe, bin ich sehr froh diese Welt der modischen Möglichkeiten als CD kennenlernen zu dürfen. Du musst das auch mit den Augen eines Mannes sehen, der nur das Tragen von Hosen kennt. Von daher ist man als CD froh, auf so viele modische Kleidungsstücke zu greifen zu können. Aus diesem Grund stehen bsw. Röcke und Kleider in meiner Gunst höher als Hosen. Das heißt aber nicht, daß ich gegenüber Casual-Looks oder sportlich-legeren Outfits eine Abneigung habe. Im Gegenteil, auch diese können sehr feminin wirken, allein schon, weil man zu diesem Style heutzutage ganz bequem Leggings kombinieren kann. Des Weiteren bin auch ziemlich sicher, daß jeder für sich den Begriff "elegant" doch ein wenig differenzierter definiert, wobei wir hier wieder zur "möglichen modischen Vielfalt" kommen.

Nadine: Diese Wahrnehmung ist völlig richtig und für mich recht einfach zu erklären. Als Crossdresser sehnt man sich eben besonders nach dem Femininen und Weiblichen. Casual, sportlich und lässig kann man auch als Mann sein und da fehlt eben der besondere Reiz. Ein wenig ist es schon auch eine Entwicklung. Als Kind und Jugendlicher wollte ich wie eine Prinzessin aussehen (wie viele richtige Mädchen auch) und als junger Erwachsener habe ich mich auch noch besonders feminin mit Blümchenmuster, viel Spitze und Rüschen angezogen. Mittlerweile präferiere ich zwar noch immer einen Ladylike-Stil, aber ich versuche, tragbare, meinem Alter und meiner Persönlichkeit entsprechende Mode zu tragen. Ich möchte nicht als Karikatur, sondern als zwar feminine und elegante, aber auch "normale Person" wahrgenommen werden.


Sabine:
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Hast du im Alltag mit Anfeindungen zu kämpfen und wenn ja, wie gehst du damit um?
Jennifer: Diese Frage habe ich eigentlich schon oben bei Nina und Kerstins Fragen "Wie wirst du in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Wie reagieren Menschen auf dich - ändert sich die Reaktion, wenn sie dich näher kennen?" beantwortet.

Nadine: Da ich nur "Teilzeit-Frau" bin und eben nicht geoutet bin, habe ich auch mit keinen Anfeindungen zu kämpfen. Bei meinen Ausflügen als Frau habe ich bislang, wie schon geschrieben, noch keine Anfeindungen erlebt.


Außerdem hätte ich gerne mal die Frage Nr. 52 ("Aus Deiner Sicht als Frau gesehen: was glaubst Du, warum Männer sich zu femininen Dingen hingezogen fühlen?") aus Deiner Sicht beantwortet:
Jennifer: In erster Linie kann ich da ja nur für mich selber sprechen. Ich denke einer der wichtigsten Gründe warum ich mich zu femininen Dingen hingezogen fühle ist, daß ich eine deutlich wahrzunehmende feminine Ader in mir habe. Das äußerst sich eben dahingehend, daß ich mich auch optisch feminin ausdrücken möchte. Für mich ist das eben mehr als nur ein bloses "Interesse" an einer Sache, sondern vielmehr möchte ich, bzw. habe ich ja inzwischen..., eine andere "Welt" kennengelernt die mir das ermöglicht, wonach mein inneres Ich in gewisser Weise gesucht hat.

Nadine: Schwierige Frage. Ich glaube, dass wir alle sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften in uns tragen und der weibliche Anteil bei manchen Männern einfach stärker ausgeprägt ist. Bei manchen Männern kann auch eine devote Ader eine Rolle spielen. Die „Demütigung“, Frauenkleidung zu tragen und sich mit dem vermeintlich schwächeren Geschlecht zu identifizieren, kann dabei zu einem Lustgewinn führen..


Und bitte beantworte mir auch noch die Frage Nr. 54 ("Kannst Du Dir vorstellen, daß man sich als Crossdresser jemals in eine Frau hineinversetzen könnte?") aus deiner Sicht:
Jennifer: Jein. Aus meiner Sicht gesehen, möchte ich dieses "hineinversetzen" gern zweiteilen. Wenn es darum geht sich optisch feminin auszudrücken, dann würde ich dir diese Frage mit einem Ja beantworten. Ein weibliches Erscheinungsbild, ein femininer Ausruck, eine passende Ausstrahlung, sowie in Mimik und Gestik kann man sich als CD ohne Probleme auf eine weibliche Art offen ausdrücken. Natürlich geht dies nicht über Nacht, aber mit zunehmender Erfahrung und Erlernen dieser Dinge, kann jeder CD sich diese Eigenschaften aneigenen. Mit einem Nein würde ich die Inneren Werte betiteln. Wenn ich auch hier von mir spreche, dann ist es mir bisher nicht gelungen auch gefühls- oder gedankenmäßig zu denken wie eine Bio-Frau. Frauen haben auf Gefühlsebene ganz andere Eigenschaften als Männer, reagieren bsw. viel sensibler, weinen schneller/leichter, haben mit Gefühlsschwankungen zu kämpfen, ihr emotionales Denken ist ein ganz anderes, Frauen können ein sehr starkes Selbstbewußtsein haben, aber auf der anderen Seite auch mit Selbstzweifeln behaftet sein. Diese Gefühle kann man als CD nicht antrainieren oder erlernen - ich denke, daß Eigenschaften wie diese angeboren sind.

Nadine: Ja, ich denke schon, dass ich mich ein wenig in eine Frau hineinversetzen kann, da ich ja auch die Welt mit den Augen einer Frau zu betrachten versuche. Natürlich weiß ich nicht, was es wirklich bedeutet, eine Frau zu sein und es wäre auch anmaßend, das zu behaupten. Aber je mehr man die weibliche Seite auslebt, werden einem ja nicht nur die angenehmen Seiten bewusst, wie ein besonderes Interesse zu schönen Dingen wie Mode, Beauty, Schmuck, Blumen etc., oder die Aufmerksamkeit, die einem als Frau gegeben wird, wie
beispielsweise beim Öffnen einer Türe oder bei einem charmanten Gespräch. Man wird aber auch mit anderen, nicht so tollen Dingen konfrontiert. Wenn ich als Frau unterwegs bin, würde ich beispielsweise vor allem in der Nacht einsame Bahnunterführungen meiden, worüber ich als Mann keinen Gedanken verliere. Ich bin viel
sensibler als viele meiner Geschlechtsgenossen, wenn es darum geht, dass Frauen im Berufsleben benachteiligt werden, und finde manche Männergespräche, in denen es um Frauen geht, einfach widerlich. Und es ist mir auch bewusst, dass ein Leben als Frau auch aufwendiger ist als das eines Mannes. Es kostet Zeit, sich um den eigenen Körper zu kümmern (was Frauen viel bewusster machen als Männer), sich schön zu machen, sich zu schminken, Nägel zu lackieren, die richtige Kleidung und den passen Schmuck zu wählen, etc. – von der Doppelbelastung, unter der viele Frauen leiden, ganz zu schweigen.


Abschließend möchte ich mich noch bei euch für euer Interesse und tollen Fragen bedanken! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht euch auf diesem Wege etwas mehr berichten zu können. Ich hoffe, daß Ihr durch die Antworten nun einen weiteren Einblick in die Welt des Cross-Dressings erhalten habt.
Natürlich möchte ich mich an dieser Stelle auch noch einmal bei Nadine bedanken, daß Sie meiner Einladung gefolgt ist und sich an dieser interessanten Fragerunde beteiligt hat.

44 Kommentare:

  1. Vielen Dank, liebe Jennifer, dass Du mir die Gelegenheit gegeben hast, auch auf die tollen Fragen zu antworten. Ich bin von Deinen Antworten sehr beeindruckt. In vielen sind wir uns ja recht ähnlich, wobei Du Deine weibliche Seite viel konsequenter auslebst als ich. Es hat mir nicht nur viel Spaß gemacht, mir Gedanken zu diesen Fragen zu machen, sondern auch Deine Antworten zu lesen. Ich bin auch schon auf die Reaktionen Deiner Leserinnen gespannt;-)

    Liebe Grüße,
    Nadine

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    1. Hallo Nadine,

      auch mir hat es sehr viel Freude bereitet deinen Ausführungen zu den Fragen zu folgen. Wie du schon geschrieben hast, sind wir uns ihn vielen Punkten einig, was so ein bißchen aufzeigt, daß sich doch einige Gemeinsamkeiten unter uns CDs bemerkbar machen. Ich wünschte nur, daß du auch schon den Weg des "Outings" gefunden hättest, damit du dein Cross-Dressing freier und zu jeder Zeit leben könntest. Vielleicht entscheidest du dich ja irgendwann diesen Schritt zu gehen.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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  2. Klasse Fragen mit sehr aufschlussreichen Antworten von Euch beiden. Herzlichen Dank LG Sunny

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  3. Liebe Jennifer,
    sehr mutig - aber das bewundere ich an dir.
    Ich habe wieder viel gelernt. Es ist einfach
    hoch anzuerkennen, wie ihr mit den Problemen
    umgeht.
    Einen schönen Wochenteiler wünscht Dir
    Irmi

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  4. Ihr Lieben,
    das waren sehr schöne Erklärungen und Einblicke in euer Leben und eure Gedanken- und Gefühlswelt! Ich find's schön, dass ihr eure weibliche Seite auslebt - vermutlich sollten das weit mehr Männer auf die eine oder andere Weise machen, anstatt sie zu unterdrücken - dann würde die Welt vielleicht etwas besser aussehen...
    Lasst euch umarmen!
    Allerliebste Rostrosengrüße von der Traude

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  5. Tolles Interview und die Fragen wurden wirklich ausführlich beantwortet. Mich hat gewundert, dass noch die Frage aufkam, ob alle CD's homosexuell sind. Das Denken leider die Meisten und ist eigentlich gar nicht so. Umgekehrt würden mich auch Fragen und Antworten von möglichen Partnern interessieren, da ich zB auf der anderen Seite stehe.
    Liebe Grüße

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    1. Hallo Tanja,

      hast du bei deinem Satz "Mich hat gewundert, dass noch die Frage aufkam, ob alle CD's homosexuell sind." ein NICHT vergessen? Denn diese Frage wurde mir tatsächlich bisher (hier) noch nie gestellt, bzw. wie meine sexuelle Orientierung als CD aussieht.

      Vielleicht sollte ich darüber einen Extrabeitrag verfassen - was meint ihr dazu?

      Liebe Grüße

      Jennifer

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  6. Hallo Jennifer, ja das doofe Handy. Da noch sollte nicht heißen. Ein extra Bericht hierzu wäre super

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    1. Hallo Tanja,

      dachte ich es mir doch...;-)

      Danke für dein Interesse an diesem Thema auf das ich natürlich gerne antworte, dies aber dann etwas ausführlicher in einem Extrabeitrag tun werde. Dafür bitte ich dich aber um ein wenig Geduld.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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  7. Danke Jennifer. Wie gesagt, ich sitze auf der anderen Seite und habe ein CD zuhause. Zudem kenne ich Nadine's Blog schon länger und auch andere Crossdresser die bloggen. Jetzt lese ich aber die Zeilen doppelt, bevor ich auf senden drücke. Schönen Abend noch

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    1. Hallo Tanja,

      "Wie gesagt, ich sitze auf der anderen Seite und habe ein CD zuhause." - das heißt, daß dein Mann/Freund ein Crossdresser ist? Klingt ja sehr interessant. Da würde mich ja schon sehr interessieren, wie du damit umgehst, bzw. ob du ihn als CD kennengelernt hast, oder er erst später ein CD "wurde". Wenn du möchtest kannst du mir das auch gerne per mail beantworten.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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    2. Ich bin da ganz offen, auch wenn er sich nur vor mir und unseren besten Freunden geoutet hat. Ist aber nur in den eigenen 4 Wänden. Ich habe es erst letztes Jahr erfahren und wir feiern heuer unseren 17 Hochzeitstag. Umgehen, hm, schwierig zu sagen, mal so dann wieder so. Manches nervt mich extrem und anderes stört mich überhaupt nicht. Die Sorgen sind nur mehr geworden, so hat man vorher vielleicht noch gedacht, hoffentlich geht er nicht fremd oder verliebt sich in jemand anderen, kommen jetzt neue Aspekte dazu und machen alles irgendwie schwerer. Da könnte man aber ewig quatschen ;-)

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    3. Hallo Tanja,

      sehr interessanter Einblick in dein Eheleben mit einem CD. Tja, Thema Partnerschaft und CD ist nicht immer einfach. Desto schöner ist es zu hören, daß es eben doch funktioniert (so wie bei euch) und es vom Partner akzeptiert wird.

      Darf ich fragen was dich daran "extrem nervt..."?

      Liebe Grüße

      Jennifer

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    4. Extrem nervt mich das shoppen. So weiß ich oft nicht, ob er das Teil für sich ( meistens ist es so) oder für mich zeigt. Zudem gibt er mir oft das Gefühl nicht weiblich genug zu sein bzw. wie er sich kleidet als weiblich gilt. Er mag es eher hochwertig, Rock, Kleid und eben eher ausgehtauglich. Sexy und betont. Auch so manches Getue stört mich manchmal. Wenn er überspitzt weiblich ist als schau mal der Rock und dreht sich dabei mit leichtem Kichern. Nicht böse sein Mädels, aber das kann Nerven und hat nicht viel mit Frau zu tun. Wenn es einfach einen Tick too much ist. Es kommt aber auch sehr auf meine Tagesverfassung an. Es kann unheimlich anstrengend sein.

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    5. Hallo Tanja,

      danke für die "Hintergrundinfos"! Leider weiß ich nicht, ob dein Mann ein Teilzeit-CD oder Vollzeit-CD ist. Wenn er ersteres ist, dann kann ich mir gut vorstellen, daß er sich (wenn er sich zur Frau verwandelt) an erster Stelle das trägt, was für ihn modisch am femininsten erscheint. Und wie ich das so lese, dann trägt er am liebsten Rock oder Kleid.

      Was du hier "...überspitzt weiblich ist als schau mal der Rock und dreht sich dabei mit leichtem Kichern." beschreibst, klingt für mich nach einer "Imitation" an weiblichen Eigenschaften - aus der Ferne ist das natürlich schwer zu beurteilen. Vielleicht versucht er damit, für sich ein Gefühl der Weiblichkeit zu erzeugen.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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  8. So great to hear that you and Nadine are collaborating in a post like this one. It is interesting to read both of your answers. Wonderful post dear Jennifer!

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  9. Ein äußerst interessantes und informatives Interview, liebe Jennifer. Schön, dass das Frausein für Dich mittlerweile zur Normalität geworden ist und Du selbstbewusst durchs Leben gehst und Dich irgendwelche Tuscheleien nicht aus der Bahn werfen. Es klingt alles so natürlich. Warum solltest Du mal wieder längere Zeit im Männermodus verbringen? Du siehst doch toll als Frau aus!
    P.S. Besonders gefiel mir dein Post Studio Fotosession Nr.10 mit Superfotos.
    LG
    Felicitas

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    1. Willkommen auf meinem Blog Felicitas!

      Dank für deine lieben Worte und über dein Kompliment bezüglich meiner Fotos (aus dem Shooting No.10) habe ich mich natürlich sehr gefreut!

      "Warum solltest Du mal wieder längere Zeit im Männermodus verbringen? Du siehst doch toll als Frau aus!" - das Frausein ist für mich zur absoluten Normalität geworden. Gerade zu Beginn meiner Verwandlung zur Frau (beginn meiner CD-Zeit), war das Tragen von Damenmode noch etwas aufregendes und völlig neues für mich. Damals hatte ich dabei immer diese "Hochgefühl" gespürt, wenn ich in einen Rock oder BH geschlüpft bin - dieses Gefühl vermisse ich irgendwie, da eben all das alltäglich geworden ist. Einerseits freut es mich natürlich, daß ich das Frausein nun schon eine ganze Zeit so leben kann wie ich es möchte, auf der anderen Seite finde ich, daß mir das Besondere daran etwas verloren gegangen ist und ich gerne zu dem Gefühl zurückkommen würde, das ich am Anfang meiner CD-Zeit gespürt habe - wie ein paar Zeilen weiter oben geschrieben. Deshalb denke ich wirklich darüber nach, für einen längeren Zeitraum zurück in den "Männermodus" zu wechseln, um danach wieder das Besondere am Frausein wahrzunehmen.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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    2. Liebe Jennifer,
      auch wenn das Hochgefühl nicht mehr da sein mag, so bleibt das Tragen von High Heels, Nylons, Röcken oder Kleidern immer etwas Besonderes, schon allein deshalb, weil die meisten, mittlerweise eigentlich fast alle Frauen im täglichen Leben lieber in Jeans und flachen Schuhen auf die Straße gehen und du im Mini und FSH regelrecht auffällst und dich als „Blickfang“ fühlst und damit rechnen musst, gefragt zu werden, warum du dich so in Schale geworfen hast.
      Zur Frage der Akzeptanz: Ich finde prima, wie tolerant Du mit der Haltung Deines Vaters umgehst. Das Thema Transgender in allen seinen Schattierungen betrifft ja nur eine ganz kleine Minderheit in der Gesellschaft und ist den meisten Menschen gar nicht bekannt. Und es ist ja auch für die Betroffenen nicht einfach, ihr „Anderssein“ zu akzeptieren. Welch langer Weg muss zwischen dem ersten Erkennen und dem Entschluss, sich mit allen Konsequenzen seiner persönlichen Realität zu stellen, liegen.

      Liebe Grüße
      Felicitas

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    3. Hallo Felicitas,

      deine Beobachtung, daß Frauen heutzutage eher leger und in flachen Schuhen unterwegs sind, kann ich eigentlich so unterschreiben. Allerdings gibt es dennoch einige Frauen, die gerne auch in Absatzschuhen unterwegs sind und ihre Geschäfte und Einkäufe erledigen. Ich greife gerne zu Absatzschuhen, weil diese einfach meinem Stil entsprechen, aber nicht weil ich darin auffallen möchte und sich die Leute deswegen nach mir umdrehen müssen/sollen - ein Einkaufsbummel ist schließlich kein Lauf über einen Catwalk...;-).

      "Das Thema Transgender in allen seinen Schattierungen betrifft ja nur eine ganz kleine Minderheit in der Gesellschaft..." - deine Aussage hierzu stimmt nur bedingt. Es gibt einige CD-Foren die voller Mitglieder sind (meist über 1000) und gut 99% davon sind Männer. Deren "Orientierung" geht von "...nur mal ein Kleid probieren..." bis hin zur Transsexuellen Frau. Und deine weitere Ausführung "...und ist den meisten Menschen gar nicht bekannt." liegt in erster Linie daran, daß die meisten davon unter sich in ihren Foren bleiben und so keinerlei Aufklärung in der Gesellschaft erfolgen kann. Ich gehörte auch einige Zeit solchen Foren an, aber irgendwann wurde mir dies zu eintönig, da man dort nicht wirklich die "Außenwelt" erreicht. Ein weiteres Problem ist, daß die meisten Menschen nur "Leute" kennen wie Olivia Jones oder Conchita Wurst und denken, daß alle CDs so schrill auftreten - das ist für den "normalen" CD nicht gerade förderlich...;-(

      Hier ist ein "passendes" Auftreten in den Medien erforderlich und keines das ein falsches Bild auf das Cross-Dressing vermittelt. Ich denke, daß die meisten CDs keine Show aus ihrer Lebenseinstellung machen möchten, sondern einfach nur so auftreten möchten, wie sie sich innerlich dazu fühlen. Diese Einstellung prägt dann ein entsprechend feminines Äußeres und den Wunsch danach leben zu wollen.

      Ich hoffe, daß ich dies ein wenig mit meinem Blog vermitteln kann.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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    4. Liebe Jennifer,
      die Zahlen zu den Blogmitgliedern hätte ich so nicht erwartet. Da davon auszugehen ist, dass auch viele "Frauen" CD oder TS sind, stellt sich die Frage, warum diese nicht über ihre Erfahrungen und Gefühle so berichten, wie das die "Männer" tun. Vielleicht ist es für eine Frau viel einfacher als Mann in der Öffentlichkeit aufzutreten, salopp gesagt, einfach den Rock weglassen, keinen Nagellack verwenden, kein Make-Up verwenden und fertig. Ich denke auch, dass man einer Frau eher verdenkt, wenn sie männlich auftritt. Ein Mann, der sich outen will, sei es als CD oder TS, braucht wesentlich mehr Mut. Mittlerweile gibt es immer mehr, die den Schritt wagen und damit helfen, Vorurteile abzubauen. Auch die Medien nehmen sich dem Thema Transgender stärker an und verstehen langsam, dass es sich bei CDs und TS nicht um irgendwelche "schrillen" Typen handelt, sondern um "normale" Menschen. Schade eigentlich, dass das immer noch betont werden muss.
      Dein Blog, Jennifer, trägt sicher zu mehr Akzeptanz bei , und ich wünsche ihm viele, viele Leserinnen (und Leser). Du hast tolle Modebeiträge, die auch für Biofrauen interessant sind.
      Liebe Grüße
      Felicitas

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    5. Hallo Felicitas,

      danke für dein großes Interesse an diesem Thema! Wie du schon richtig angeführt hast, gibt es das Cross-Dressing auch in die "andere" Richtung, sprich Bio-Frauen, die sich gern maskulin kleiden und eher ein "mannhaftes" Auftreten haben. Allerdings kommt auch hier wieder die Vielfältigkeit der Mode ins Spiel, denn Frauen können modisch alles tragen, wobei man ihnen auf den ersten Blick gar nicht ansieht, daß sie damit vielleicht sogar eine Art "Statement" damit verfolgen.

      Ich finde es interessant, daß du dies anspricht. Ich weiß nicht, ob du meinen Beitrag http://jennifer-femininundmodisch.blogspot.de/2016/04/mein-gesprach-mit-inka-horvat-inhaberin.html gelesen hast. Darin stelle ich unter der Frage 9 Inka Horvat eine ganz ähnliche Frage. Und wie du aus ihrer Antwort entnehmen kannst, ist dies auch ein sehr großes "Gebiet", in das man sich erst einmal hineinfuchsen muß. CD für Männer und Frauen sind somit zwei Paar Schuh.

      Vielen Dank, daß dir mein Blog und seine Themen gefallen. Ich versuche Aufklärung genauso zu berücksichtigen, wie Modebeiträge oder alles andere was mit Weiblichkeit zu tun hat.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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    6. Liebe Jennifer,
      ich habe jetzt das informative Gespräch mit Inka Horvat jetzt auch gelesen. Ja, Aufklärung ist das A und O, um die Situation der Transgender entscheidend zu verbessern.
      In der Antwort zur dritten Frage in diesem Post schreibst Du, dass es für Dich irgendwann Zeit wurde, "als Frau gestylt" in die Öffentlichkeit zu gehen. Das klingt so einfach, ist aber doch so schwierig zu realisieren, gerade vor dem Hintergrund der ungenügenden Aufklärung! Außerdem möchtest Du rundum feminin wirken und bist versucht, Dich zu intensiv herauszuputzen, da kann es schnell passieren, dass Dein Outfit übertrieben wirkt oder der Situation nicht angepasst ist. CD wie Olivia Johns oder Conchita Wurst sind eher kontraproduktiv, übrigens ebenso auch einige Transfrauen, die meinen, mit z. B. besonders großen Brüsten auffallen zu müssen. Deine Interviewpartnerin Jossel ist ein gutes Beispiel für Natürlichkeit, aber auch die Transmodels Lea, Pari und Loiza, die Du in einem Post vorgestellt hast. Sie vereinen perfekt Natürlichkeit,Eleganz und weibliche Schönheit. Schon als Biofrau ist es nicht immer einfach, sich entsprechend zurechtzumachen, ihnen gelingt das aber, wie im Übrigen auch Dir. Deine Outfits und Dein frauliches Aussehen sprechen für sich, phantasievoll, variantenreich und anregend und ermutigend sicher für etliche CD und Transfrauen.

      Liebe Grüße
      Felicitas

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    7. Hallo Felicitas,

      Olivia Jones oder Conchita Wurst zählen eigentlich eher zu den "Drag Queens", also Transvestiten, die es nur zu Showzwecken tun. Privat laufen die eigentlich als Mann umher: von OJ weiß ich bestimmt, bei CW bin ich jetzt nicht 100% sicher. Jap, diese Bilder gehen durch die Medien und werden von allen Leuten gesehen und so manch einer fällt dann eben sein Urteil: Spinner, Transen, Idioten... Ich habe dies ja schon öfters angesprochen.

      Große Busen ist sicherlich für so manchen CD auch ein wichtiges Thema - wie du ja vielleicht auch in meinem Gespräch mit Inka Horvat herausgelesen hast. Brüste sind mir aber völlig egal, auch bei Bio-Frauen interessieren mich diese überhaupt nicht! Für meine künstliche Oberweite ist mir nur ein gut sitzender und optisch schöner BH wichtig, der dann entsprechend "ausgefüllt" wird. Aber eben so, daß es harmonisch aussieht und ich denke, daß ich das auch gut hinbekomme.

      Du hast die Transmodels Lea, Pari und Loiza angesprochen und deren perfekte Natürlichkeit,Eleganz und weibliche Schönheit bewundert. Dazu muß aber gesagt werden, daß hier und da auch der Herr Doktor nachgeholfen hat. Das ist ja auch das irritierend am Bsp. Caitlyn Jenner: die gute (war ja bis vor kurzem auch noch ein Mann...) ist inzwischen 66 Jahre und sieht wie ein Supermodel aus. ABER ohne Schönheist-OPs bekommt man natürlich nicht so Ergebnis. Wer weiß, was das alles gekostet hat...?!? Deshalb möchte bei diesen Bsp. nicht von "Natürlichkeit" sprechen. Auch ich könnte dies erreichen - mit zahlreichen OPs und einem dicken Bankkonto...

      Es freut mich, daß du mein erstes als "Frau Ausgehen" ansprichst. Dazu habe ich natürlich einen eigenen Beitrag verfasst, den du hier findest: http://jennifer-femininundmodisch.blogspot.de/2014/04/erstes-mal-en-femme-unterwegs.html
      Darin habe ich ausführlich über diesen Tag geschrieben, deshalb möchte ich nichts weiter darüber schreiben.

      Über deine Komplimente in deinem letzten Satz freue ich mich natürlich besonders!

      Danke für deinen lieben Kommentar.

      Jennifer

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    8. Liebe Jennifer,

      sicher haben viele, viele Transfrauen bei ihrer Transition auch Schönheits-Ops über sich ergehen lassen, ich finde aber, dass speziell Lea, Liza und Pari dabei nicht übertrieben haben und durchaus "natürlich " erscheinen. Was sie sicher nicht gern hören, ist, dass sie, wie Du es von Caitlyn sagst, früher ein Mann waren. Sie haben sich alle schon immer als Frau gefühlt. Transfrau zu sein, ist für sie ein positiv besetzter Begriff, der auch beschreibt, wie hart sie kämpfen mussten, endlich die Frau zu sein, die sie schon immer waren. Und eine Geschlechtsumwandlung, von der man immer wieder lesen kann, ist nichts anderes als eine Geschlechtsangleichung.
      Inzwischen habe ich auch Deinen Beitrag "Erstes -mal-en-femme-unterwegs" gelesen.
      Toll und fesselnd geschrieben! Man fiebert regelrecht mit Dir mit! Erst hast Du noch Zweifel, fragst Dich, ob Du mutig genug bist und hast Furcht. Trotzdem wagst Du es! Dass Du Dein Make Up noch mit zittriger Hand anlegst, ist nur verständlich. Dann kommt die Wende. Du fühlst Dich befreit und bekommst Selbstvertrauen, das Wort "endlich" zeigt, wie erlösend es war, Deine Entscheidung auch realisiert zu haben, gewesen sein muss. Dann wirst Du locker und es ist Dir "piepegal" was andere denken.
      Ich verstehe, wie prägend dieser Schritt war, und dein Wille von da an, öfter als Frau in die Welt zu gehen, ist nur konsequent.
      Mir stellt sich die Frage, wie sehr Du mittlerweile "Frau" geworden bist.
      ( Im Übrigen: Meine Heels-Sammlung hält mit Deiner in keiner Weise Schritt!)

      Liebe Grüße
      Felicitas

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    9. Hallo Felicitas,

      was den Wechsel zur Transsexuellen Frau anbelangt, versucht dabei natürlich jede(r) das bestmögliche dabei zu erreichen. Es ist ja nicht so, daß ich es ihnen nicht gönne (im Gegenteil!!!!), leider wird eben meist dabei vergessen zu erwähnen, was sie dabei auf sich nehmen, um diesen (fast perfekten) Wechsel zu erreichen. Als normaler CD kann man dabei ja fast schon ein bißchen neidisch werden...;-) Denn hübsch sehen sie ja wirklich schon aus - vor allem Caitlyn. Die diesen Schritt noch in diesem hohen Alter gemeistert hat!

      Danke für dein Interesse an meinem Beitrag zu meinem ersten "en femme" Erlebnis. Aus eigener Erfahrung heraus weiß ich, daß dieser Schritt sehr prägend ist und viele CDs Angst davor haben. Aber letztendlich kommt es eben nur darauf an, wie man die ersten Schritte in der Öffentlichkeit angeht. Dazu würde ich auf jeden Fall jeden raten, sich erst mal einen Ort zu suchen der wenig frequentiert wird. Große Menschenmenge sollte man erst einmal meiden. Es kann ja auch sein, daß man sich unter einem öffentlichen "Auftritt" etwas ganz anderes vorgestellt hat und während man unterwegs ist völlig unsicher wird und so vielleicht ungewollte Blicke der Leute auf sich zieht - das schadet dem Selbstbewußtsein ungemein. Also rate ich, immer mit kleinen Schritten anzufangen!

      Deine Frage "Mir stellt sich die Frage, wie sehr Du mittlerweile "Frau" geworden bist." würde ich dir liebend gerne beantworten, da sie ja hier auch zum Thema passt, allerdings weiß ich jetzt leider nicht so genau, was du mit "...wie sehr bist du Frau geworden..." meinst. Kannst du dies bitte etwas konkreter definieren?

      Liebe Grüße

      Jennifer

      P.S.: darf ich dich noch fragen, ob du eine Bio-Frau oder auch ein CD bist? Leider hat sich das mir bisher noch nicht ganz erschlossen.

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  10. Ja er ist ein Teilzeit CD, wäre es anders, wüsste ich nicht, ob ich das auf Dauer auch will. Wie gesagt, immer nervt es mich nicht, kommt eben auf die Tagesverfassung an. Zudem steht ihn mancher Rock sogar noch besser als mir pf gg

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    1. "Zudem steht ihn mancher Rock sogar noch besser als mir pf" - naja, das sollte ja nicht schlimm sein. Ich denke, das gehört zur Partnerschaft einfach dazu, daß man eingestehen muß, daß manchmal etwas besser am Partner, als an sich selbst , aussieht. Auch wenn der Partner ein (Teilzeit)CD ist.

      Also, bitte nicht neidisch sein, sondern mit deinem Mann freuen, daß er darin gut aussieht und sich darin sicher auch wohl fühlt.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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    2. Liebe Tanja,
      ich wusste gar nicht, dass Dein Mann auch ein CD ist (oder ich hatte es wieder vergessen). Jetzt verstehe ich auch manche Anspielung bei Deinen Kommentaren besser und kann Dir manche Deiner Sorgen nachfühlen. Es ist sicherlich nicht einfach für eine Frau, wenn der Partner ein Crossdresser ist. Daher habe ich auch bislang kein Outing gewagt. Ganz wichtig ist, dass er Deine Toleranz nicht überstrapaziert und auch Deine Bedürfnisse und Grenzen respektiert.

      Liebe Grüße,
      Nadine

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    3. Ich bzw. wollen das jetzt nicht an die große Glocke hängen, dazu ist er noch nicht bereit und sein Umfeld erst recht nicht. Es ist nicht leicht, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran und manches ist dann wirklich normal. Du weißt ja wie das ist Nadine, Frauen und ihre Gefühlsschwankungen *gg*

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    4. Oja, ich kann beides nachfühlen - sowohl, das nicht an die große Glocke hängen zu wollen als auch Frauen und Ihre Gefühlsschwankungen ... aber sind die nicht auch wunderbar *ggg*?

      Noch zwei Fragen zu Deinem Liebsten. Hat er nicht auch das Bedürfnis, die eigenen vier Wände zu verlassen und einmal en-femme in der Öffentlichkeit bummeln zu gehen?
      Die zweite Frage ist an Dich gerichtet: Bist Du ihm böse, dass er Dir seine zweite Seite - die des CD´s - so lange verschwiegen hat oder hast Du Verständnis dafür, dass er sich ein Coming-out nicht getraut hat?
      LG Nadine

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    5. Zur ersten Frage, soll ich dir von ihm sagen, er hat dazu nicht wirklich einen Drang. Zu deiner zweiten Frage, böse nicht, sondern zutiefst enttäuscht. Denn er hätte es mir auch nie gesagt, wäre er nicht der Meinung gewesen, dass sei der Hauptgrund für seine Depression. Was es nicht war. Also alles etwas verzwickter gewesen. Wären wir nicht schon so lange verheiratet und hätten wir nicht so eine innige Beziehung, hätte es auch anders ausgehen können

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    6. Hallo Nadine und Tanja,
      ich möchte mich an dieser Stelle mal in euer Gespräch mit "einklinken".

      "Zur ersten Frage, soll ich dir von ihm sagen, er hat dazu nicht wirklich einen Drang." - das zeigt ein mal mehr, wie vielfältig jeder einzelne Crossdresser mit diesem Thema umgeht. Ab einem bestimmten Zeitpunkt war es für mich sehr wichtig auch "en femme" in die Öffentlichkeit zu gehen. Dein Mann wiederum verspürt diesen Drang überhaupt nicht. Das sagt mir, daß er das Crossdressing in erster Linie für sich betreibt und keine Lust verspürt, dies mit anderen zu teilen - außer mit dir Tanja. So liegt sein CD-Fokus nur auf zu Hause, sozusagen seine "Wohlfühl-Oase". Ich kann das durchaus verstehen.

      Tanja, darf ich dir noch eine Frage stellen? Wie hättest du eigentlich reagiert, wenn du ihn heimlich beim Tragen von Damenkleidung erwischt hättest? Denn so wie ich es bisher verstanden habe, hat er sich ja vor dir selbst geoutet, was ja an sich schon ein großer Schritt war. Nur der Zeitpunkt war wohl der falsche...weil zu lange damit gewartet...?

      Liebe Grüße

      Jennifer

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    7. Ja Jennifer, viele nennen es Stubentranse, obwohl ich den Begriff so überhaupt nicht mag. Hm, ich bin eine sehr offene Frau und gewisse Fetische wusste ich von ihm schon, daher wäre es wahrscheinlich nicht so schlimm gewesen, außer es hätte ihm so gar nicht gepasst, optisch. Vielleicht sollten wir aber die Unterhaltung besser nicht mehr hier führen, falls es noch tiefer gehen sollte, dann doch per Mail. Meinen Mann ist nicht so ganz wohl dabei, da es öffentlich ist und mich und ihn viele kennen und wissen das ich blogge und es vielleicht finden könnten.

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    8. Hallo Tanja,

      danke für deine Antwort. Natürlich können wir uns auch per mail austauschen, habe damit keine Probleme.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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    9. Liebe Tanja, liebe Jennifer!
      Ich kann mir gut vorstellen, dass ihm das nicht ganz recht ist, wenn das hier - quasi in der Öffentlichkeit - diskutiert wird.
      Zum Thema "in die Öffentlichkeit gehen" kann ich nachvollziehen, dass er es nur in den eigenen vier Wänden ausleben will. Das geht vielen CD´s so und vor allem haben viele eine Angst vor unguten Reaktionen. Bei mir war das Bedürfnis, mich auch en-femme in der Öffentlichkeit zu zeigen, schon lange da, nur habe ich mich sehr lange nicht getraut. Nun bin ich sehr froh, diese Schwelle überwunden zu haben und genieße, wenn auch viel zu selten, diese Erlebnisse.

      Zum Coming-Out darf ich ihn vielleicht ein wenig in Schutz nehmen, ohne seine bzw. Eure Situation zu kennen. Es geht vielen CD´s sehr ähnlich (auch mir): Da ist einfach eine riesige Angst, die Partnerin - oder zumindest ihren Respekt - zu verlieren. Ich weiß, dass ein Verheimlichen viele Frauen als Vertrauensbruch sehen, aber es ist sicherlich nicht gewollt, das Vertrauen zu missbrauchen. Vielmehr ist ein Verschweigen auch dem Umstand geschuldet, der Partnerin diese Belastung zu ersparen.

      Liebe Grüße,
      Nadine

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  11. Hallo ihr beiden, schön, dass ihr soviel Einblicke in eure Gedanken und Gefühle gebt.
    Es ist sicher immer noch ein wenig Aufklärungsarbeit nötig, weil viele nicht wissen was CD überhaupt bedeutet.
    Liebe Grüße Ela

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    1. Hallo Ela,

      "...schön, dass ihr soviel Einblicke in eure Gedanken und Gefühle gebt." - genau dafür ist ja auch mein Blog gedacht. Neben vielen Modebeiträgen, sollen auch die Gefühle eines CDs nicht zu kurz kommen. Deshalb freut es mich auch, daß meine Leser auch mal solche Fragen stellen und an diese speziellen Themen interessiert sind. Es freut mich immer, wenn ich darüber Auskunft geben kann.

      Liebe Grüße

      Jennifer

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  12. Spannend. Sehr spannend! Alles! Was ich neben Euren Antworten an sich besonders großartig finde, ist, dass Ihr gleich zu zweit geantwortet habt. So habe ich einen wirklich guten Blick in ein bisschen Crossdresser-Seelenleben gewinnen können. Vielen Dank.

    Superspannend finde ich auch Tanja und ihren CD-Gatten. Davon erst nach über 15 Jahren Ehe zu erfahren und dann mit dieser "Wandlung" umzugehen stelle ich mir alles andere als einfach vor.

    Es gibt ja so Dinge, mit denen man keine Probleme hat, so lange sie einen nicht selbst betreffen. Wenn ich mir vorstelle, dass mein Mann (also, jener, den ich tatsächlich hier zu Hause sitzen habe) Gefallen am Crossdressing fände, gefiele mir das jedenfalls nicht. Es würde in meinen Augen nicht zu ihm passen. Möglicherweise wäre das jedoch bei einem anderen Typ Ehemann wieder etwas anderes, wenn es sich für mich passend zu seinem Wesen anfühlen würde. Darauf kommt es für mich eigentlich immer an. Dinge müssen "in sich stimmig" sein und passen. Das ist sicherlich auch das, womit Tanja zu kämpfen hat.

    Eins habe ich bestimmt irgendwo überlesen (und entschuldige mich mal vorsorglich dafür), möchte daher noch mal fragen, ob ich es richtig verstanden habe:

    - Du läufst inzwischen IMMER (oder zu 90%) als Frau durch's Leben?
    - Du hast aber NICHT die Absicht, körperlich eine Frau zu werden?

    LG
    Gunda

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    1. Hallo Gunda,

      "Was ich neben Euren Antworten an sich besonders großartig finde, ist, dass Ihr gleich zu zweit geantwortet habt. So habe ich einen wirklich guten Blick in ein bisschen Crossdresser-Seelenleben gewinnen können." - genau aus diesem Grund habe ich mir überlegt, diesen Beitrag zusammen mit Nadine zu verfassen und wie ich an euren Kommentaren herauslese, war dies genau richtig. Das freut mich!

      Partnerschaft und CD miteinander zu vereinbaren ist nicht leicht, besonders, wenn man sich vielleicht erst nach vielen Jahren dazu outet. Wenn du schreibst, daß du dir es nicht an deinem Mann vorstellen könntest, dann liegt es wahrscheinlich daran, daß er keinerlei Anzeichen eines femininen Innenlebens offenbart hat. Kurz, er ist an weiblichen Dingen wahrscheinlich nicht interessiert - wäre es anders, würde es ganz sicher schon Vorzeichen dafür geben. (Ganz) sicherlich hat nicht jeder Mann ein "CD-Gen" in sich, wenn doch, ist es eben durchaus schwer in der Partnerschaft damit umzugehen.

      Deshalb haben es auch "Teilzeit-CDs" recht schwer wenn sie einen neuen Partner finden/kennenlernen: sollen sie gleich beim ersten Date darüber reden, oder es erst mal verheimlichen? Aber geht dies gut, wenn es Teil des eigenen Lebens ist?

      Deine Frage "Du hast aber NICHT die Absicht, körperlich eine Frau zu werden?" kann ich dir eindeutig beantworten: ich habe nicht vor auch körperlich eine Frau zu werden. Hätte ich dies vor, wäre ich kein Crossdresser mehr, sondern hätte den Wunsch eine Transsexuelle Frau zu werden. Möchtest du mehr darüber erfahren, könnte dich vielleicht mein Interview mit Joselle interessieren. Sie war auch lange Zeit ein CD, bis sie sich entschlossen hat eine Transsexuelle Frau zu werden - das Interview findest du hier: https://jennifer-femininundmodisch.blogspot.de/2016/04/im-gesprach-mit-joselle-my-talk-with.html

      Grundsätzlich ist mir ein weiblicher Körper nicht wichtig. Ich brauche keine eigenen Brüste oder Hormone, um mich weiblich zu fühlen. Ein gepflegtes und modisches Äußeres gibt mir genug Feminität, um das zu erreichen, was ich ausdrücken möchte.

      Danke für dein großes Interesse liebe Gunda!

      Jennifer

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